Fragen & Antworten

"Meine Zehe schmerzt; was ist das und was soll ich tun?"

Es handelt sich um einen eingewachsenen Zehennagel mit Hypergranulationsgewebe. Diese Zehe sollte so rasch als möglich von einer Podologin / von einem Podologen behandelt werden. Nach regelmässigen podologischen Behandlungen kann oft eine Abheilung der Entzündung erreicht werden.


In seltenen Fällen, wenn eine Entzündung immer wiederkehrt, empfehlen wir, den Nagel bei einem Dermatologen zu phenolisieren. Bei dieser Phenolisierung wird unter Anästhesie die Nagelecke bis zur Nagelwurzel entfernt und die Nagelwurzel wird anschliessend mit Phenol verätzt. Damit ist der Nagel danach etwas schmaler und wächst seitlich nicht mehr in den Nagelwall hinein. Dieser ambulante Eingriff ist sehr schonend und meistens erfolgreich. Von einer Nageloperation 'nach Kocher' raten wir grundsätzlich ab.

"Ich habe eine schmerzende Stelle an einer Zehe. Was ist das?"

An der Zehenkuppe befindet sich ein Clavus, oder auch "Hühnerauge" genannt. Dies ist eine Ansammlung von Hornhaut durch punktuellen Druck von innen durch den Knochen.

Hühneraugen können starke Schmerzen beim Gehen verursachen. Es empfielt sich, dies bei einer Podologin oder einem Podologen entfernen zu lassen. Diese(r) schneidet die Hornhautansammlung meist unblutig mit dem Skalpell aus der Haut heraus. Ätzende Produkte aus der Apotheke empfehlen wir nicht zu verwenden. Schnell wiederkehrende Hühneraugen können gegebenenfalls mit Schuheinlagen oder anderen Entlastungsmaterialien verhindert werden.


"Ich habe das Hühnerauge selbst behandelt; es tut mir noch weh, warum?"

Das Clavus, auch Hühnerauge genannt, entsteht durch eine (meist unbedenkliche) Deformation der Fussknochen. In diesem Fall (Foto) läuft die Person quasi auf dem Knochen, durch die Absenkung des Zehengrundgelenks. Entsprechend bildet die Haut zum Schutz Hornhaut und bei zu starkem Druck wird einen Alarm resp. werden Schmerzen ausgelöst. Säuren oder Hühneraugenpflaster aus der Apotheke zur Selbstbehandlung verätzen nicht nur die schmerzende Stelle, sondern auch die gesunde Haut - wie auf dem Foto ersichtlich. Das Clavus reicht jedoch oft tief in die Haut hinein und wird mit der oberflächlichen Säure-Behandlung nicht entfernt. 

Wir Podologen raten dringend von dieser Selbst-Anwendung ab. Sie kann eine Wunde hervorrufen, welche durch den Druck des Körpergewichts unten an der Fusssohle schlecht heilt und sehr schmerzhaft sein kann. Bei einer Person mit Diabetes und unzureichender Durchblutung kann dies fatal sein und eine langwierige Wundbehandlung - im schlimmsten Fall eine Fussamputation - nach sich ziehen.

"Mein Nagel wächst manchmal ein. Kann ich auch selbst etwas tun?"

Ja natürlich. Es ist im Normalfall zu empfehlen, den Nagel eher gerade und nicht rund zu schneiden. Auch seitlich sollten die Ecken nicht stark weggeschnitten werden. Denn es kann sein, dass der Nagel dadurch dann einfach weiter hinten im Nagelfalz einwächst.

Ist der Nagel eher rund und nicht (mehr) flach, sollte im Schuh auf genügend Oberleder resp. Platz nach oben geachtet werden.

Wir empfehlen oft, einen Nagelweicher (1-3 x pro Woche) anzuwenden, damit der Nagelfalz nicht zu stark verhornt und weich bleibt. Weiter kann man versuchen, den Nagel mit einem kleinen Stück Kosmetikpapiertuch zu unterlegen resp. zu polstern - tamponieren nennen wir das. Diese Tamponade kann problemlos nach ein paar Wochen wieder entfernt werden.

"Ich trage manchmal zu enge Schuhe. Schadet mir das?"

Natürlich ist es nicht empfehlenswert, zu enge Schuhe zu tragen. Trägt ein gesunder Mensch mit normalen Füssen zu einem speziellen Anlass mal einen engeren Schuh, ist dadurch die Fussgesundheit sicherlich nicht gerade gefährdet.

Jedoch muss bei längerem Tragen von unpassenden Schuhen damit gerechnet werden, dass zum Beispiel sich die Nägel rundlich verformen, schmerzhafte Druckstellen oder Hühneraugen entstehen, oder sich der Fuss sogar deformiert.

 

Grosse Vorsicht ist geboten bei Kinderfüssen! Kinderschuhe müssen regelmässig überprüft werden, z.B. alle 3 Monate, ob sie noch passen. Kinder achten beim Kauf eher auf das Aussehen als ob der Schuh wirklich passt. Zum Überprüfen umrandet man der rechte und der linke Kinderfuss separat auf einem Karton oder Papier und vergleicht die Länge mit der Innensohle des Schuhs.

"Mein Grosszehennagel ist gelblich verfärbt; was soll ich tun?"

Ein Nagel kann durch Druck, ein Trauma und/oder einen Nagelpilz verfärbt sein. Oft wird eine leichte seitliche Nagelablösung vom Nagelbett, welche weisslich oder leicht gelblich erscheint, fälschlicherweise als Pilz angesehen. Dieser Bereich wächst meistens, wenn kein weiterer Druck vorhanden ist, wieder heraus.

Wächst der Nagelbereich jedoch gelblich und strichartig nach hinten zur Nagelwurzel, ist es möglich, dass es sich um einen Nagelpilz handelt. 

Möchte man dagegen angehen, empfiehlt es sich, den Nagel eine Weile nicht zu lackieren, also auch keinen Klarlack zu verwenden. So kann die Nagelverfärbung gut beobachtet werden. Nagelpilz wächst langsam aber stetig in Richtung Nagelwurzel. Hilfreich ist es, ein Foto vom Nagel zu machen, um später vergleichen zu können. Bevor die Verfärbung die Nagelwurzel erreicht, lohnt es sich - mit oder ohne Diagnose von Nagelpilz - einen Speziallack gegen Nagelpilz aus der Apotheke (z.B. Curanel oder Sanail-Mepha) einmal wöchentlich anzuwenden. Hat der allfällige Nagelpilz die Nagelwurzel noch nicht erreicht, besteht so die Möglichkeit, dass er aufgehalten werden kann und rauswächst.

"Ich denke, ich habe Nagelpilz; wie gehe ich am Besten vor?"

Hat die Nagelverfärbung die Nagelwurzel bereits erreicht und würde man in Kauf nehmen, hierfür starke Tabletten einzunehmen, ist es sinnvoll, beim Hausarzt oder Dermatologen eine Nagelprobe entnehmen zu lassen, welche im Labor genau untersucht wird. Eine Diagnose, dass es sich zu 100 % um einen Nagelpilz handelt, kann nicht von blossem Auge gestellt werden. Mit dem Labor-Resultat wissen Sie mit Sicherheit, ob es sich tatsächlich um einen Nagelpilz handelt oder nicht. Das vom Arzt verschriebene rezeptpflichtige Medikament zum Einnehmen wirkt sehr stark und es empfiehlt sich, diese Tabletten in den Sommermonaten einzunehmen, wo man weniger krankheitsanfällig ist (zB. durch virale Infekte).

Gleichzeitig oder mindestens nach der "Tabletten-Kur" sollte weiterhin ein Spezial-Nagellack wie Loceryl oder Curanel verwendet werden. Bei einem Befall des ganzen Nagels dauert es mindestens ein Jahr, bis der ganze Nagel(-pilz) rausgewachsen ist. 

Nach erfolgreicher Behandlung eines Nagelpilzes ist eine Neuansteckung schneller möglich. Aufgrund dessen lohnt es sich, die Nägel regelmässig zu prüfen und bei einem erneuten Verdacht auf Nagelpilz sogleich wieder mit dem Spezial-Lack zu behandeln.

"Ich bin 78 Jahre alt. Muss ich Nagelpilz medikamentös behandeln?"

Nein, ich rate Ihnen in Ihrem Alter davon ab. Die Belastung des Körpers durch die starken Medikamente gegen Pilz ist sehr gross. Nagelpilz verursacht keine Schmerzen. Es kann einfach sein, dass sich die Nagelplatte verändert, z.B. verdickt und das Nagelmaterial krümelig und brüchig wird. Und es ist möglich, dass weitere Nägel betroffen werden.

"Können Sie mich beraten, wie ich die Zehennägel meines kleinen Kindes am Besten schneide?"

Sicher, sehr gerne. Am Besten vereinbaren Sie einen Termin für eine Beratung.

"Ich denke, ich habe eine Dornwarze. Können Sie mir helfen?"

Ja, es handelt sich hier tatsächlich um eine Warze. Warzen können an der Fusssohle aufgrund der Druckverhältnisse nicht nach aussen wachsen, sondern werden nach innen gedrückt. Warzen werden durch einen Virus verursacht und viele Menschen haben diesen Virus bereits seit der Kindheit in sich. Dies ist nicht weiter bedenklich. Es ist möglich, dass sich im Laufe des Lebens irgendwo am Körper Warzen bilden. Diese sind häufig bei Druckstellen wie auf dem Bild zu finden. Entsprechend sind Warzen oft kombiniert mit Hühneraugen, einer starken Druckstelle aufgrund einer veränderten Knochenstellung am Fuss. Meistens sind es somit auch nicht die Warzen, die effektiv Schmerzen verursachen, sondern die Hornhautansammlung.

Diese Hornhautansammlug, auch Hühnerauge genannt, kann durch die Podologin / den Podologen entfernt werden.

Warzen sollten nur entfernt werden, wenn sie sehr störend sind. Wir empfehlen, dies beim Dermatologen durchzuführen.

Leicht störende Warzen können gesunde Personen mit einem Mittel aus der Apotheke selbst behandeln. Es ist möglich, dass die Warzen durch die Behandlung oder von selbst weggehen.

Kinder haben sehr oft Warzen. Diese sind meistens harmlos und sie verschwinden häufig durch das stärkere Immunsystem mit zunehmendem Alter des Kindes.